Mittwoch, 13. Januar 2016

Sind wir zu Empfindlich beim empfinden unserer Symptome?

Gerade zu Anfang der Diagnose, ist man doch stark verunsichert. Wenn ich mit meinen Kindern zum Arzt bin, weil sie krank waren, habe ich immer gehört, halt dich von den Kids fern - dein Immunsystem ist durch die Medikamente geschwächt. Na, ich habe mich natürlich nicht fern gehalten und krank geworden bin ich in den 4 Jahren meiner Diagnose 1x - aber da habe ich wieder Vollzeit gearbeitet und war sowieso anfällig - der Schub der dann kam, hat mich das Gefühl in meiner rechten Hand gekostet ;( 
Natürlich achtet man viel mehr auf die Symptome, die ja jetzt einen Namen und eine Krankheit haben, man achtet zu sehr auf weh wehchen, die doch auch ganz normal bei gesunden Menschen auch vorkommen.
Es ist eben nun einmal so, das wir eine Nervenkrankheit haben, diese bringt Tage mit sich, wo es einem wirklich mies geht - und kein Aussenstehender kann nachempfinden, was da in uns passiert.
Zu Anfang bin ich auch fast halbjährig ins MRT - bei jeder kleinen Veränderung, Missempfinden oder Spastik die länger als 24 Stunden angehalten hat, in die Klinik. Untersuchungen ohne Ende - ich habe Stunden in der Uni verbracht, um dann Kortison zu bekommen. Was hat mir das gebracht? Eigentlich nichts. Es wird empfohlen sofort mit Kortison zu behandeln bei einem möglichen Schub. Warum? Das Kortison hilft dem Körper den Schub schneller zu beheben. Nun ja, bei mir hat es nicht wirklich funktioniert. Ich komme mit kleinen Dosierungen besser zurecht, als mit 3 Tage 1000mg Infusionen. Meine Missempfindungen waren nicht schneller weg und das Kortison hat mich auch vor Dauerschäden nicht bewahren können. Es ging mir mit dieser hohen Dosierung eher schlechter, als vermutlich ohne.
Mit der Zeit muss man einfach gelassener werden. Es ist so wie es ist und nicht jedes Aua ist ein Symptom der MS. Klar, ab und zu wenn es mir wirklich scheisse geht, dann kommt ein leichtes Gefühl der Panik auf. Mit diesen Fragen; tue ich wirklich das Richtige? Tue ich alles um mir zu helfen? Muss ich nicht auf die Allgemein Medizin zurück greifen?
Keine Ahnung, ich weiß es nicht - aber ich weiß, das es mir ohne Medikamente besser geht, also fahre ich meine Schiene erstmal weiter und versuche meiner Krankheit nicht soviel Spielraum in meinem Kopf zu geben. 
Ich habe akzeptiert das ich sie am Hals habe, aber wenn man es genau nimmt - habe ich auch Glück, denn es gibt viel viel teuflischere Krankheiten.
 

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