Dienstag, 3. November 2015

Rente - Arbeit - Chaos

Im Januar 2016 bin ich seit 2 Jahren in der Erwerbsminderungsrente. Zum Leben zu wenig - zum Sterben erst recht :)
Also habe ich versucht mir immer was dazu zu verdienen. Ich arbeitete am Fließband in der Papierfabrik - bis meine Hände dann nicht mehr wollten. Es war ein super anstrengender Job und ich ziehe meinen Hut vor denen, die schon ewig diese Arbeit machen. Dort habe ich genau 4 Monate überlebt.
Anschliessend habe ich in einem Schreibwarengeschäft gearbeitet, das war ganz cool. Als dann der Mindestlohn kam, wurde mir gesagt, das meine Arbeit keine 8,50 Euro wert ist. Ständig wurde ich gefragt, ob alles okay ist und ich würde ja so schlecht aussehen.....pah...mir ging es gut und ich habe auch nicht schlechter gearbeitet als alle anderen. Ich sollte dann offiziell 8,50 Euro für meine Arbeit im Laden bekommen und nebenbei umsonst bei den Chefs putzen. Is klar! Wenn ich scheisse arbeite, dann sollen sie mich entlassen, aber nicht so eine Nummer abziehen.
Ich bekam dann eine Arbeit in einer kleinen Pension, das war wirklich schön. Die Chefs waren super lieb und mir hat es dort sehr viel Spaß gemacht. Leider wurde es einfach zu viel. Für mich war ursprünglich die Rezeption und der Frühstücksdienst gedacht, aber weil Personal fehlte, war ich dann plötzlich noch für die Reinigung der Zimmer zuständig und des restlichen Hauses, wenn Not am Mann war, (was ständig der Fall war) stand ich noch abends in der Küche. 
Ich bin kein Arbeitsscheuer Mensch, wirklich nicht - aber mit dieser Krankheit, auch wenn man sie mir nicht ansieht, ist alles nicht mehr so einfach. Die Energie lässt viel schneller nach - ich habe meine Arbeit immer erledigt und wenn es 8 Stunden gedauert hat - dann bin ich nach Hause, hab meinen Hund geschnappt, mit den letzten Reserven die ich hatte, dann auf mein Sofa gefallen und hab geschlafen. 
Es war wieder so, das mein Job meine ganze Energie gefressen hat und der Rest auf der Strecke blieb. 
Als ich dann ein Angebot von einem Arzt bekam, an der Rezeption zu arbeiten, dachte ich : Super! Das ist eine einigermassen einfache Arbeit und ich habe endlich etwas was mich ausfüllt und wo ich bleiben kann.
Leider war nicht an dem - fragt mich nicht warum, vielleicht bin ich doch einfach nur zu blöde einen Job zu behalten.
Es tut mir so leid, für meine Chefin von der Pension, denn sie war wirklich auf mich angewiesen und ich habe sie für eine Finte verlassen. Klar, auf Dauer wäre die Arbeit zu anstrengend gewesen, aber ich hätte jetzt noch Geld auf dem Konto und wäre nicht so eiskalt abserviert worden.
Was tun? Im Hotel will man niemanden auf €450,00. Für alles andere habe ich die falsche Ausbildung. Eine Umschulung? Was soll ich machen? Meine Probleme liegen nicht in den Beinen (derzeit noch nicht) Es sind meine Nerven in den Händen und in den Armen. Also sogar putzen gehen wäre für mich eine Herausforderung.
Es macht einen krank - wenn ich irgendwie könnte, würde ich meine Rente in den Wind schiessen und wieder Vollzeit arbeiten. Das Problem, ich weiß nicht wie lange ich das durchstehe, was macht die Krankheit, lässt sie mich in Ruhe oder schmeisst sie mir wieder einen Knüppel zwischen die Beine.
Ich bin wirklich ratlos. Aber wie immer in meinem Leben - wenn es aussichtslos erscheint, passiert immer irgendwas was mich wieder lächeln lässt.

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